Eine Führung durch die Produktion des General-Anzeigers

Im Rahmen des Zeitungsleseprojektes „General-Anzeiger Klasse“ besuchte die Klasse 8e am 8. Januar den General-Anzeiger in Bonn. Begleitet wurden die Schülerinnen und Schüler von Herrn Wiesinger und Frau Dr. Kollbach, die die Zeitungsreihe mit der Klasse im Deutschunterricht geplant und durchgenommen hat. Bevor es an die Produktion einer eigenen Klassenzeitung mit dem Titel „Ekstrablatt der Klasse 8e“ ging, durften die SchülerInnen unter der Führung des Redakteurs Sascha Stienen einen Blick ins Innere des General-Anzeigers werfen, einer Zeitung, die sie zuvor 4 Wochen lang in die Schule geliefert bekommen hatten. Es folgt eine Reportage zu diesem Ausflug von Johanna Strecke und Heidi Lorenz (Klasse 8e).

Von der Papierrolle zur Zeitung
Eine Führung durch die Produktion des General-Anzeigers


Bonn. Es ist kalt, als wir am 8. Januar in Begleitung unserer Lehrer, Frau Dr. Kollbach und Herrn Wiesinger, die Justus-von-Liebig-Straße entlang laufen. Von weitem schon sehen wir das Gebäude des General-Anzeigers und sind froh als wir es endlich erreichen. Am Tor erwartet uns bereits Redakteur Sascha Stienen, der unsere Klasse durch das Gebäude führen wird.

Zuerst gehen wir in einen Raum, in dem wir einen Film über die Produktion des General-Anzeigers schauen. In dem Film erfahren wir, dass die Informationen meist aus erster Hand zum Reporter gelangen und dass sich Außendienst-Mitarbeiter darum kümmern, dass Unternehmen Werbeanzeigen schalten. Täglich um 16:00 Uhr treffen sich ein paar Mitarbeiter, um die Gestaltung der unabhängigen Zeitung zu besprechen. Danach stehen in der Redaktion die Finger bis 23:00 Uhr nicht still. Denn anschließend wird gedruckt, damit die Abonnenten die Zeitung am frühen Morgen im Briefkasten haben. Zuvor werden noch die Beilagen von schlauen Maschinen an genau die richtige Stelle in die Zeitung eingefügt.

Sonnig gelbe Scheiben filtern das Licht im Plattendruckraum, wo die Texte auf sehr lichtempfindliche Druckplatten projiziert werden, die später zum Drucken der Zeitung benutzt werden. Es werden pro Woche 2.400 Druckplatten gedruckt.

Nach dem Film gehen wir nochmals durch die Kälte in das Lager der riesigen tonnenschweren Papierrollen. Dort erfahren wir, dass pro Jahr 7.000 Tonnen Papier benötigt werden. Das Papier besteht aus einem Viertel neuem und dreiviertel Altpapier. Sascha Stienen erzählt uns, dass 48 Zeitungen gleichzeitig gedruckt werden können. Trotz des heutigen Maschineneinsatzes müssen die Zeitungen von Menschenhand kontrolliert und notfalls am Computer noch verbessert werden. Insgesamt gibt es drei Druckmaschinen. Aus einer Papierrolle können 3.000-4.000 Seiten gedruckt werden. Eine 1,3t schwere Papierrolle kostet 700 € und ca. 20 Papierrollen werden pro Tag verbraucht. Bei so viel Verbrauch kommen täglich neue Papierlieferungen an.

Auf dem Weg zu den Druckmaschinen kommen wir an einem randvoll mit Papierresten gefüllten Container vorbei. Wir erfahren, dass diese nicht verwertbaren Reste hier an Kindergärten und Schulen weitergegeben werden.

Vor fünf Jahren bekam die Produktion eine neue Druckmaschine, die ein halbes Jahr Aufbauzeit benötigte. Die jeweils ersten Druckexemplare des Tages können nicht verwendet werden, weil die Maschine Anlaufzeit braucht und die Farben anfangs noch nicht kräftig genug sind. Jede Seite braucht vier Druckplatten mit unterschiedlichen Farben, damit sie den Vorstellungen entspricht.

Der Lokalteil ist in jeder Stadt anders, angepasst an die Regionen, in denen der General-Anzeiger verkauft wird. Die erste Ausgabe des General-Anzeigers erschien vor 126 Jahren. Vorher gab es diese Zeitung allerdings schon unter anderem Namen. Über tausend Verkaufsstellen bekommen die Ware täglich druckfrisch geliefert. 1 Mio. Menschen lesen den General-Anzeiger täglich. Wer den General-Anzeiger nicht bestellen möchte, kann im Online-Anzeiger laufend aktualisierte Nachrichten abrufen. Der General-Anzeiger bietet seinen Kunden auch eine Reihe an Unternehmungen an, wie z.B. den Wandertag, Leserreisen oder das Sommerkonzert. Der Radio-Sender Bonn-Rhein-Sieg hat seinen Sitz ebenfalls in den Räumen des General-Anzeigers. Nach einem informativen Tag, fahren wir alle mit der Bahn zurück. Alle unterhalten sich angeregt über den Besuch beim General-Anzeiger.

Johanna Strecke und Heidi Lorenz, Klasse 8e