Jahrgangsstufe 10: Orientierungstage

Was sind Orientierungstage?

Keine Schulbank – keine Noten

Früher hießen sie Besinnungstage. Orientierungstage sind ein schulpastorales Angebot an Schüler und Schülerinnen der Jahrgangsstufen 10 und der Sekundarstufe II. Sie finden während der Schulzeit außerhalb von Schule und Unterricht in einem Bildungshaus statt und dauern normalerweise zwischen drei und fünf Tagen.


Orientierungstage ermöglichen persönliche Selbst- und Gruppenerfahrung und bieten Schülern und Schülerinnen die Möglichkeit, sich mit Fragen ihrer persönlichen Sinnsuche und Lebensorientierung auseinander zu setzen. Sie wollen Auszeiten sein, die Schülern und Schülerinnen die Möglichkeit geben, sich unter anderen Bedingungen, als der Schulalltag sie diktiert, auszutauschen.

Orientierungstage werden an unserer Schule seit dem Jahr 2000 in Vallendar / Nähe Koblenz in der Bildungsstätte „Haus Wasserburg“ (www.haus-wasserburg.de) sowie dem nahegelegenen Jugendzentrum Marienberg (www.jugendzentrum-marienberg.de) durchgeführt. Ursprünglich initiiert von der Fachgruppe Evangelische / Katholische Religionslehre finden sie seitdem jährlich im Januar statt für alle (ca. 150) Schüler der Jahrgangsstufe 9 unter Begleitung von Kollegen aus unterschiedlichsten Fachgruppen, Klassenlehrern sowie den zukünftigen Jahrgangsstufenleitern.

Orientierungstage sind an unserer Schule ein Angebot an Schulklassen ab Jahrgangsstufe 10, für fünf Tage außerhalb der Schule als Gruppe an einem selbst gewählten Thema zu arbeiten. Sie wollen den Schülern und Schülerinnen Freiraum bieten, außerhalb des Schulalltags und unter anderen Bedingungen als der Schulalltag sie diktiert (Leistungskontrolle, Notengebung, vorgegebene Themen, 45-Minuten-Takt), Fragen der eigenen Lebensorientierung und Sinnfindung zur Sprache zu bringen. Dabei wird auch die religiöse Dimension lebensrelevant thematisiert und es werden Erfahrungsräume von Glaube und Kirche eröffnet. Ihre Zielsetzung besteht darin, die Persönlichkeitsentwicklung und darin die (religiöse) Identitätsfindung der Schüler/innen zu unterstützen, auszubilden und zu begleiten. Zudem sollen sich die Schüler vor dem Hintergrund der Auflösung der Klassenverbände am Ende der Jahrgangsstufe 10 bereits kennen lernen. Daher werden die unterschiedlichen angebotenen Workshops nicht mehr im Klassenverband durchgeführt, sondern bewusst bunt gemischt. Ebenso fahren bereits die zukünftigen Jahrgangsstufenleiter mit, um die Schüler auch im außerschulischen Bereich besser kennen zu lernen.

Insgesamt gestaltet sich die Arbeit vielfältig in der Spannweite von kognitiven, kreativen und erlebnisorientierten Techniken und Methoden, die für die Schüler den Zugang zum jeweiligen selbstgewählten Workshopthema und dessen Bearbeitung erleichtern sollen.

Der zeitliche Rahmen der inhaltlichen Arbeit umfasst in der Regel die verpflichtende Teilnahme an vier Doppelstunden pro Tag (2 x 45 Minuten je Doppelstunde), die sich auf Vormittag und Nachmittag verteilen. Zusätzliche freiwillige Aktivitäten runden das Angebot ab.

Schule begleitet

Orientierungstage sind eine Schulveranstaltung. Deshalb übernimmt die Schule die Verantwortung und die Aufsichtspflicht, meistens durch Lehrer und Lehrerinnen, die sich für Planung, Organisation und Gesamtdurchführung freiwillig zur Verfügung stellen. Sie sorgen für die Information innerhalb der Schule (Schulleitung, Lehrerkollegium) und der Eltern, sie organisieren das Tagungshaus, ebenso die An- und Abreise und kümmern sich um die Gesamtfinanzierung. Sie führen die nötigen Gespräche mit den Referenten /Referentinnen und reflektieren sowie evaluieren die Orientierungstage.

Aufgrund der auch religiösen Ausrichtung besteht die Möglichkeit Zuschüsse des Erzbistums Köln für diese Maßnahme einzuwerben, die die Kosten für den einzelnen Schüler erheblich senken (aktuell ca. 150,- € / Woche all inklusive). Verantwortlich für Leitung, Durchführung sowie Finanzierung ist Herr OStR Christoph Effing.

... fachlich geleitet

Orientierungstage werden in der Regel von einem Zweier-Team von Referenten pro Workshop geleitet; sie sind für die inhaltliche Gestaltung und Durchführung verantwortlich und bringen die entsprechenden Kompetenzen mit.

Die begleitenden Lehrer nehmen in der Regel bewusst nicht an den Workshops teil, stehen aber während der gesamten Orientierungstage z.B. in der Freizeit als Ansprechpartner zur Verfügung.

Im Tagesablauf gibt es Zeiten für thematische Gruppenarbeit, Spielen, Besinnliches und gemeinsame Freizeit. Dabei wird mit kreativen Methoden der Jugend- und Erwachsenenbildung gearbeitet.

Orientierungstage sind für die teilnehmenden Schüler/innen eine gute Möglichkeit, sich mit dem eigenen Lebensweg und dem Geschehen in der Klasse zu beschäftigen. Oft werden dabei tiefgreifendere und intensivere Erfahrungen gemacht, als es im Rahmen des schulischen Alltags möglich ist. Nicht selten gehen von Orientierungstagen auch Impulse aus, die sich in der Klassengemeinschaft positiv auswirken.

Bei den Orientierungstagen handelt es sich um schulbezogene Jugendarbeit, in der Jugendliche bei der Bearbeitung von Themen ihrer Lebenswelten (jugendkulturelle Dimension) Teamarbeit, Gruppenarbeit, kreative Methoden, Möglichkeiten der Mitbestimmung und Mitgestaltung kennen lernen. Ein weiteres Anliegen ist es, Jugendliche zu einem selbstbestimmten und verantwortungsbewussten Handeln in Kirche und Gesellschaft zu befähigen, das geprägt ist von Solidarität und demokratischem Verhalten. Indem die Schülerinnen und Schüler angeregt werden, Interessen zu formulieren, Themen „öffentlich“ zu machen, Spiel- und Gestaltungsräume für sich und die Mitschülerinnen und Mitschüler zu entdecken, erfahren sie die soziale und politische Dimension von Jugend- sowie gesellschaftlicher Arbeit.

Weitere Informationen und Formulare (PDF-Dokumente zum Download):
Konzeption der Orientierungstage
Workshop-Vorstellung und Workshop-Anmeldung
Schüler-Eltern-Info 2017 (mit korrigierter IBAN!)
Informationen zu den Orientierungstagen
Schülererklärung 2017
Elternerklärung 2017